Moin und Servus,
Bindungstypen: Der Liebescode entschlüsselt! Gerätst du immer wieder an die falschen Partner oder die falsche Partnerin? Was, wenn du unbewusst immer dieselben Fehler machst? Ist dir schon einmal aufgefallen, dass du in romantischen Beziehungen bestimmte Muster zeigst? Dein Bindungstyp könnte die Ursache dafür sein. Heute knacken wir den geheimen Code der Liebe und entwirren die verschiedenen Bindungstypen. Wir zeigen Dir, wie dein Bindungsstil unbewusst jede Deiner Beziehungen beeinflusst und für das Scheitern oder den Erfolg dieser verantwortlich ist. Denn eigentlich ist die Liebe doch nicht so kompliziert, wie wir immer dachten. Hier kommt unsere Anleitung für besseres Dating und eine glückliche Beziehung!
Hier findest du die Episode: Bindungstypen: Der Liebescode geknackt.
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In dieser Podcast Folge unseres Dating Podcasts geht es um folgende Inhalte:
Bleibt gesund und glücklich und liebt mutig,
Eure Johanna & Ingrid ❤️
Dieser Podcast wird mit viel Liebe in Hamburg + Wien gemacht. 🫶🏻
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Über diesen Dating & Beziehungs Podcast:
Gestatten? Johanna aus Wien und Ingrid aus Hamburg. Wir sind beste Freundinnen, Gründerinnen einer Partnervermittlung, Dating-Expertinnen und die Hosts des Beziehungs-Podcasts ‘Moin Wien – Servus Hamburg’! Wir lieben die Liebe und reden allzu gerne über Dating, Sexualität und Beziehungen. Manchmal allerdings auch über Affären, Beziehungskrisen oder Scheidungen. Brandheiße neue Folgen gibt es jeden Sonntag auf der Podcast-Plattform deiner Wahl.
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TRANSKRIPT
Ingrid: Moin Wien
Johanna: Servus Hamburg
Ingrid: Gerätst du immer wieder an den oder die Falsche? Was ist, wenn du immer wieder nach der falschen Person suchst? Heute graben wir ganz tief, knacken den Code der Liebe und entdecken das Geheimnis hinter Beziehungsglück!
Johanna: In der Liebe heißt es, dass Gegensätze sich anziehen, aber ist das wirklich so? Lasst uns das Geheimnis einer glücklichen und gesunden Beziehung erforschen. Das steckt nämlich in den drei Bindungstypen, die es gibt. Wenn wir also diesen geheimen Code der Liebe geknackt haben, merken wir, dass die Liebe doch nicht so kompliziert ist, wie wir immer dachten.
Ingrid: Du Johanna, bevor wir uns dem heutigen Thema widmen, habe ich noch ein anderes sehr heikles Thema mitgebracht, über das wir kurz schnacken müssen, ich habe nämlich die Tage einen Bericht im Standard gelesen – für die Deutschen Hörer*innen, das ist eine in Wien erscheinende österreichische Tageszeitung – mich bewegt und interessiert natürlich die deutsch-österreichische Freundschaft und die Völkerverständigung unserer beider Länder. Und in dem besagten Artikel ging es ans Eingemachte, um ein echtes bundesdeutsches-österreichisches Minenfeld.
Nämlich um das Wort … lecker.
Johanna: Das wurde bestimmt ziemlich heiß diskutiert. Na erzähl, was stand da?
Ingrid: Ich habe dir einen Auszug geschickt, den du unbedingt vorlesen musst.
Johanna: Ich zitiere aus dem Standard vom 29. April 2024: Kaum etwas triggert die Österreicher*innen und Österreich so sehr wie das Wort lecker. Sagt man zum Beispiel, dass der Salat, das Schnitzel, der Topfenknödel lecker sei, steigen den Landsleuten die Grausbirn auf. Als hätte man ihnen eine derbe Beleidigung mitten ins Gesicht gesagt. Lecker ist das Feindbild des Österreichers. Einmal erwähnt, und dieses Land erschüttert in seinen Grundfesten … Lecker stößt hierzulande auf mehr Ablehnung als das N-Wort.
Ingrid: Also. Das L-Wort scheint bei euch ja der absolute Weltuntergang zu sein, ähnlich wie Tüte statt Sackerl (das Wort Tüte habe ich mir in Wien übrigens schnell abgewöhnt). Ich stelle mir das ein wenig vor, wie wenn ein Touri nach Hambuich kommt sagt: Guten Moin. Joa, das käme nicht ganz so gut an, liebe Freunde der Perle des Nordens. Daher meine erste Frage an dich, Johanna: Lecker, ja oder nein?
Johanna: “Nichts trennt Deutsche und Österreicher so sehr wie die gemeinsame Sprache”, sagte vor ungefähr 100 Jahren schon der Kabarettist Karl Farkas. Ich nutze meist gut, super, köstlich, hervorragend oder ausgezeichnet. In dieser Steogerung lol. Aber ich muss auch sagen, dass ich nicht die Krise bei “Lecker” bekomme. Und vor 50 Jahren haben sich die Österreicher aufgeregt, weil plötzlich alle Jugendlichen “tschüss” gesagt haben, und jetzt verwendet es fast jeder. Das einzige, bei dem mir wirklich das Gimpfte aufgeht: wenn ich hör, dass immer weniger Junge österreichischen Dialekt sprechen, bzw nicht mal verstehen.
Ingrid: Du, aber der Artikel ist wirklich sehr amüsant, ich musste sehr schmunzeln. Und muss fairerweise dazu sagen, dass der Rest des Textes letztlich ein Plädoyer für das L-Wort war, kurzum, der Autor schrieb, man solle sich in Sachen lecker nicht so anstellen.
Also lenkte ich meine Aufmerksamkeit in die Kommentarspalte und oh je, da ging es sehr heiß her. Stand heute gibt es 1703 Antworten und alle sprechen sich absolut gegen das kleine unschuldige L-Wort aus. Und der Autor des besagten Artikels wurde angegangen, also hätte er vorgeschlagen: Lasst uns alle mal lecker Neugeborene essen. haha.
Johanna: Es gab aber auch ein paar Vorschläge in der Kommentarspalte … Die habe ich gesammelt und das Best-Of der Vielfalt der deutschen Sprache umfasst: köstlich, schmackhaft, deliziös, vorzüglich, mundend, appetitanregend, lukullisch, gustiös, erlesen …
Ingrid: Also wenn du das nächste Mal mit prachtvoller Perücke und Reifrock zum dinieren in die Hofburg eingeladen bist, scheint das alles doch sehr passend zu sein. Haha. Aber du weißt, ich lieb euch Ösis eh arg. Egal, ob etwas lecker oder gustiös ist!
Johanna: Und weißt du was? Ich finde, wir beide machen es eh richtig. Wir lieben unseren herrlichen Lokalkolorit, wir lieben unsere Heimat, du Hamburg, ich Wien … Die Identität unserer Städte, Dialekte, Eigenheiten und Macken … und feiern gleichzeitig eben auch unsere deutsch-österreichische Freundschaft und alles, was uns verbindet. Und das ist sehr viel. Also liebe Leute, es ist doch eigentlich ganz einfach!
Aber nun gut, zurück zum Thema. Wie fangen wir an?
Ingrid: Na: Wie schaffen es denn Paare, lange glücklich zu bleiben?
Johanna: Na, in dem sie eben den richtigen Partner suchen! Das hört sich nun sehr wischi-waschi an, weiß ich, aber es gibt Love-Hacks, die uns genau dabei helfen. Beziehungsweise, wenn wir bereits in einer Beziehung stecken und der Schuh ein wenig drückt, gibt es Tools, die uns helfen uns und das Gegenüber ein bisschen besser zu verstehen, was die halbe Miete für eine gesunde Beziehung ist.
Ingrid: Die Erkenntnisse aus der Beziehungsforschung weisen auf, dass es 3 Beziehungstypen gibt. Je nachdem, welche Beziehungstypen aufeinander treffen, bestimmt dies das Beziehungsglück. Oder eben auch nicht, denn manche Beziehungstypen passen weniger gut zusammen und ein schiefer Haussegen ist vorprogrammiert.
Johanna: Denn der Beziehungstyp bestimmt, wie und was eine ideale Beziehung für uns ist.
Ingrid: Da gibt es die sicheren Beziehungstypen, die ziemlich tiefenentspannt in Sachen Beziehungen sind. Das nenne ich mal die goldene Mitte. Die sicheren Beziehungstypen haben ein wenig die Lotterie gewonnen, denn sie kommen mit allen zurecht und gelten als die idealen Partner und Partnerinnen.
Johanna: Dann haben wir den ängstlichen Bindungstyp. Diese brauchen viel Bestätigung und Nähe. Das kann in Beziehungen schon mal zu Spannungen führen, besonders wenn der Partner mehr Freiheit braucht.
Ingrid: Womit wir bei den Vermeidenden wären. Dieser Bindungstyp braucht Unabhängigkeit und Freiheit. Zu viel Nähe? Nein danke, das kann sie schnell mal überfordern oder nerven.
Johanna: Egal ob du in einer Beziehung, Single oder frisch getrennt bist. Wenn du entschlüsselt, welcher Beziehungstyp du oder dein Gegenüber ist, ist das schon der erste Schritt in Richtung einer achtsamen und bewussteren Partnersuche oder Beziehungsführung. Es ist essentiell, den passenden Bindungstyp für sich auszumachen! Es geht nicht nur darum, jemanden zu finden, der oder die irgendwie: “passt”, sondern auch darum, zu verstehen, wie diese Person oder man selbst in Beziehungen agiert und reagiert.
Ingrid: Genau, und das ist krass spannend, weil wir oft nicht wissen, welche Muster und inneren Schablonen unsere Beziehungen beeinflussen. Die drei erwähnten Bindungsstile, die bestimmen nämlich, wie wir in einer Beziehung ticken. Und jeder Beziehungsstil bringt seine eigenen Stärken aber auch ein paar Herausforderungen mit sich.
Johanna: Übrigens! Indem wir die Bindungstypen entschlüsseln, verbessern wir nicht nur unser Verständnis für unsere Partnerinnen oder Partner, sondern gewinnen auch Einblicke in die Dynamiken mit anderen wichtigen Menschen in unserem Leben, sei es Familie oder Freunde. Wenn wir verstehen, wie diese Menschen wirklich ticken, können wir die Art und Weise, wie wir kommunizieren und interagieren, optimieren. Das Durchschauen der Bindungstypen ist ein wahrer Lifehack, der jede Beziehung in unserem Leben bereichern kann!
Ingrid: Aber erst einmal sollten wir einen klitzekleinen Exkurs machen und darüber schnacken, wie diese Bindungstypen überhaupt entstehen. Da reden wir gleich rüber.
Johanna: Und geben wir dir Tipps und Tricks an die Hand, wie du die Dynamik in deinen Beziehungen verstehen und wie du mit ihnen umgehen kannst.
Ingrid: Diese Insights sind in Sachen Dating und Beziehungen echt Gold wert und werden dein Leben verändern – I promise! …
Johanna: Na dann mal los. Aber bevor wir einen Deep Dive in die Beziehungstypen machen, lass uns doch mal darüber reden, warum wir überhaupt lieben.
Ingrid: Unser Bedürfnis nach Liebe und Bindung ist tatsächlich tief in unserer Evolution verwurzelt, also in den Anfängen der Menschheit. Schon unsere Vorfahren in den Höhlen wussten, dass es überlebenswichtig ist, sich zu Gruppen zusammenzuschließen. Der Mensch ist quasi ein Herdentier. Und ein wenig ist das heute eben auch noch so. Besonders zufriedene Menschen pflegen in der Regel einen guten Draht zu anderen Menschen und verbringen durchschnittlich mehr Zeit mit Freunden und Familienangehörigen als weniger glückliche Personen.
Johanna: Denn Verbindungen zu anderen Menschen geben uns ein Gefühl der Zugehörigkeit, Gesellschaft, Schutz und Unterstützung. Wir teilen unser Leben, kleine Geheimnisse, suchen und geben Rat und Hilfe … und Zuneigung! Wir Menschen brauchen soziale Beziehungen, die uns guttun und denen wir guttun. Wissenschaftler sagen übrigens, dass sich beides gegenseitig bedingt: Auf der einen Seite machen uns soziale Beziehungen glücklich, auf der anderen fällt es zufriedenen Menschen leichter Beziehungen aufzubauen und zu pflegen!
Ingrid: Also kurzum, Beziehungen zu Menschen machen uns tatsächlich glücklicher und zufriedener! Das ist wissenschaftlich belegt. Ob das jetzt der Partner, die Familie, Freunde oder sogar unsere tierischen Gefährten sind – sie alle spielen eine riesige Rolle in unserem Wohlbefinden und unserer Gesundheit!
Johanna: Das beweist eine beeindruckende Studie der Harvard University, die längste Studie der Menschheit! Seit 1936, also über 80 Jahren, wird dort untersucht, was uns Menschen langfristig glücklich macht. Im Laufe der Jahrzehnte haben die Forscher den Gesundheitsverlauf der Teilnehmer und ihr weiteres Leben, einschließlich ihrer Erfolge und Misserfolge in Karriere und Ehe, untersucht, und die Ergebnisse haben nicht nur die Forscher verblüfft.
Ingrid: Denn es sind nicht Geld, Erfolg oder Ruhm, sondern unsere Beziehungen, die glücklich machen! Die erwähnte Studie hat herausgefunden, dass glückliche Beziehungen außerdem einen großen Einfluss auf unsere Gesundheit haben und dass genau diese Menschen länger leben. „Happy wife, happy life“, wie der amerikanische Spruch so schön sagt. Und es ist ja wirklich so, wer das Gefühl hat, dazuzugehören oder irgendwo hinzugehören, sieht meistens mehr Sinn in seinem Leben.
Was wir hier erzählen, hat natürlich alles Hand und Fuss und ihr findet die Studie der Harvard University naturelement in den Shownotes.
Und wenn ihr noch tiefer in das Thema eintauchen wollt, schaut gleich auch mal den wunderbaren TED Talk von Robert Waldinger an, seines Zeichens Psychiater und Leiter der Harvard-Studie zum Thema: Was macht ein gutes Leben aus? Lehren aus der längsten Studie zum Glück. Den Link dazu packen wir ebenfalls in die Shownotes.
Johanna: Und da schließt sich letztlich auch der Kreis zu den Bindungstypen und warum es so wichtig ist, den eigenen Bindungstyp zu kennen. Denn wenn wir verstehen, wie wir lieben und ticken und was wir von Beziehungen erwarten, können wir gezielter nach Menschen suchen, die wirklich zu uns passen. Im Klub der Glücklichen zu sein, bereichert unser Leben und wie wir eben gelernt haben, verlängert es dies sogar! Es ist eigentlich so einfach!
Ingrid: Richtig! Wer zu uns passt bestimmt allerdings nicht nur dieser berühmte Bindungsstil, da spielen noch andere Faktoren mit. Oft zieht es uns zu Menschen, die ähnliche Lebenssituationen wie wir selbst haben – also in Sachen Werte, sozialer Hintergrund oder Bildungsgrad. Das kann durchaus helfen, langfristige Bindungen aufzubauen. Doch welche Arten von Beziehungen wir brauchen, hängt stark von unseren individuellen Bedürfnissen ab – und diese können sich im Laufe des Lebens natürlich auch verändern.
Johanna: Nun, wenn du diesen Podcast hörst, müssen wir dich eh nicht überzeugen, warum die Liebe oder Beziehungen so wichtig in unserem Lebe sind … Das Leben ist eine ständige Reise der Selbstentwicklung, und regelmäßige Selbstreflexion sowie die persönliche Weiterentwicklung sollten nie zu kurz kommen. Bevor wir näher darauf eingehen, lasst uns mal schauen, wie Beziehungstypen überhaupt entstehen. Also wer oder was bestimmt eigentlich, was für ein Beziehungstyp wir sind oder werden?
Ingrid: All das geschieht tatsächlich unbewusst und schon im Baby- und Kindesalter. Die als Kind erlebten und gelernten Bindungserfahrungen kreieren eine Art Schablone, die unsere Bindungen im späteren Leben beeinflussen. Die Art, wie auf die Bedürfnisse von Babys und Kindern reagiert wird, schafft also eine Art Blaupause, die unsere Beziehungen später im Leben maßgeblich prägt. Stellt euch das so vor: Ein Kind, das konstant Liebe, Trost und Sicherheit erfährt, entwickelt meistens einen sicheren Bindungsstil. Das sind die Kinder, die lernen, dass die Welt ein vertrauensvoller Ort ist und dass sie auf die Unterstützung ihrer Bezugspersonen zählen können. Also quasi die Welt ist ein glücklicher, schöner, harmonischer Ponyhof, ihr versteht, was ich meine.
Johanna: In einer idealen Welt wachsen wir alle auf diesem Ponyhof auf, aber das ist nun mal leider nicht so, denn es gibt Kinder, die weniger konstante oder liebevolle Erfahrungen machen. Wenn die Eltern hü oder hott und unzuverlässig oder emotional nicht verfügbar sind, kann das zu einem unsicheren Bindungsstil führen, weil das Kind lernt, dass es sich nicht immer auf andere verlassen kann.
Ingrid: Das zum einen. Und das Verhalten der Eltern und der frühen Bezugspersonen spielen auch eine riesige Rolle. Kinder, die sehen, dass ihre Eltern offen über ihre Gefühle sprechen und konfliktfähig sind, lernen diese emotionalen Fähigkeiten oft selbst. Sie nehmen diese Muster an und wenden sie in ihren eigenen Beziehungen an. Oft spiegeln wir die Muster, die wir in der Kindheit erlernt haben. Richtig schwierig wird es, wenn Kinder frühe Stressfaktoren oder Traumata erleben, wie Trennung von den Eltern, Vernachlässigung oder in schlimmen Fällen Missbrauch. All das prägt und formt uns!
Johanna: Aber neben der Kindheit gibt es noch einen weiteren entscheidenden Faktor, der unsere Bindungsstile formt und beeinflusst: nämlich unsere Beziehungsgeschichte, also frühere Partnerschaften. Vergangene Partner*innen und Beziehungen können erheblichen Einfluss auf unseren Bindungsstil haben, sowohl positiv als auch negativ. Aber es gibt auch Good News! Denn auch wenn diese Beziehungs-Schablone – also unsere Muster – aus unserer Kindheit und den Ex-Partnerschaften entstehen, sind sie nicht in Stein gemeißelt. Denn das Tolle ist, dass wir durch eine persönliche Weiterentwicklung und neue Erfahrungen, wie positive Beziehungen, lernen können, sicheren Bindungen zu vertrauen und sogar unseren eigenen Bindungsstil, also unsere Liebesfähigkeiten, zu verbessern.
Ingrid: Lass uns nun aber mal herausfinden, welcher Beziehungstyp du bist! Ready?
Johanna: Fangen wir an mit Typ 1: der sogenannte ängstliche Beziehungstyp. Der ängstliche Typ – egal ob männlich oder weiblich – sucht und braucht viel Nähe und hat oft insgeheim Angst, nicht genug geliebt zu werden. Oft schleichen sich bei bindungsängstlichen Stilen Ängste, Sorgen, Misstrauen und Eifersucht in die jeweiligen Beziehungen ein – teilweise auch unbegründet. Bin ich genug? Hält die Beziehung? Ich habe eh nur Pech in der Liebe. Verlustangst und Bindungsangst gehören zum Beispiel zum ängstlichen Bindungsstil.
Ingrid: Bindungsängstliche Menschen leben ständig im Alarmzustand und haben oft das Gefühl, für Liebe kämpfen zu müssen. Ein ziemlich anstrengender Alltag! Aber manchmal sind es auch nur subtilere Anzeichen oder Symptome. Suchst du manchmal auf kleinste Anzeichen, die darauf hindeuten könnten, dass dein Partner oder deine Partnerin das Interesse verliert? Macht es dich nervös, wenn er oder sie nicht sofort auf deine Nachrichten antwortet oder kurz angebunden ist?
Johanna: Möchtest du ständig wissen, wo dein Partner ist und was er/sie macht, nicht weil du kontrollsüchtig bist, sondern weil du insgeheim Bestätigung brauchst, dass alles in Ordnung ist?
Ingrid: Bist du besorgt, wenn dein Partner*in mit anderen Menschen Zeit verbringt? Vielleicht sogar ein büschen eifersüchtig?
Johanna: Fällt es dir schwer zu streiten? Neigst du in Konfliktsituationen dazu, dich zurückzuziehen oder gar zu distanzieren, statt das Problem direkt anzugehen? Denn das könnte ja zu handfesten Problemen bis hin zu einer Trennung führen?
Ingrid: Ängstliche Typen können ziemlich klammern und emotional stark von ihrem Partner abhängig sein. Bindungsängstliche Menschen tragen viel altes Beziehungsgepäck mit sich herum, das nie aufgemacht, sortiert und ausgemistet wurde und das beschwert die Beziehung – und das Leben! Der ängstliche Bindungstyp braucht jemanden, der ihnen Sicherheit und Halt gibt – idealerweise einen sicheren Bindungstyp.
Johanna: Richtig, denn wenn zwei ängstliche Typen zusammenkommen, kann das ziemlich schnell für Zündstoff sorgen. Sie schaffen es oft nicht, sich gegenseitigen Halt und die Sicherheit zu geben, die sie benötigen.
Ingrid: Nur ein bindungsängstlicher Typ mit einem vermeidenden Typ ist noch schwieriger – denn hier ist der schiefe Haussegen vorprogrammiert. Lasst uns deswegen auch gleich mal schauen, was ein vermeidender Bindungsstil ist.
Johanna: Stellt euch einen lonesome Cowboy vor, der immer einen Sicherheitsabstand hält. Das ist der vermeidende Typ in Beziehungen. Menschen mit einem vermeidenden Bindungsstil suchen nach möglichst viel Freiheit, Autonomie und Unabhängigkeit. Zu viel Nähe ist nicht ihr Ding und ihre tiefsten Gefühle oder Gedanken behalten sie auch lieber für sich. In Beziehungen sind vermeidende Bindungstypen eher ambulant und stationär zu haben! Es ist nicht unüblich, dass sie sich in Fernbeziehungen wiederfinden, wo der räumliche Abstand praktischerweise schon eingebaut ist.
Ingrid: Du hast eben ja schon erwähnt, dass vermeidende Bindungsstile nicht die Meister der ganz großen Romantik sind, sie haben Schwierigkeiten sich zu öffnen und – wichtig – sie verstecken oftmals ihre Gefühle nicht nur vor anderen, sondern gerne auch vor sich selbst. Ja nicht zu viel lieben. Ja nicht zu sehr einlassen. Ja nicht verletzt werden. Langfristige Beziehungen sind eine Herausforderung für Menschen mit vermeidendem Bindungsstil, denn körperliche oder emotionale Nähe ist nicht so einfach für diese Menschen. Sie verteidigen ihre Autonomie auf Biegen und Brechen und bevorzugen es, wenn Beziehungen nicht zu intim werden.
Johanna: Und während sie ihren Freiraum und ihre Privatsphäre verteidigen, kann es ihnen schwerfallen, die Bedürfnisse ihrer Partner zu sehen und zu erfüllen. Der vermeidende Partner steht sich und der Partnerschaft oft im Weg – obwohl er sich eigentlich eine Partnerschaft, Nähe und Liebe wünscht – wir wir alle eigentlich. Was für ein anstrengendes Wechselbad der Gefühle!
Ingrid: Die Wurzeln für diesen Bindungsstil finden sich oft in der Kindheit. Oft erlebten diese Menschen eine inkonsistente Liebe oder Aufmerksamkeit von ihren Eltern – mal anwesend und liebevoll, mal abwesend. Diese Kinder lernen früh mit sich selbst zu beschäftigen und wirken von früh an oft sehr selbstständig.
Johanna: Sie sind zwar keine Meister der großen Gefühle oder Gesten, zeigen aber doch auf eigene Art ihre Liebe oder Zuneigung – meist auf subtilere, praktischere Weise. Das kann alles sein, von alltäglichen Hilfen wie wie den Abfluss oder das Fahrrad zu reparieren oder Frühstück zu machen bis hin zu gelegentlichen großen Gesten, die demonstrieren, dass sie sich kümmern. Das ist auch eine Art von Liebe – sie möchten, dass ihr Partner sich frei und unabhängig fühlt, was ihre eigenen Werte und Bedürfnisse widerspiegelt.
Ingrid: All das erklärt, warum der ängstliche Bindungstyp und der vermeidende Bindungsstil eine sehr schwierige Beziehungskonstellation sind – die oft in die Hose geht. Da prallen unterschiedliche Welten aufeinander!
Johanna: Genau, Ingrid. Wenn ein vermeidender und ein ängstlicher Bindungstyp zusammenkommen, kann das eine ziemliche Herausforderung sein. Der ängstliche Partner sucht Nähe und Bestätigung, während der vermeidende Partner genau das oft meidet und nach Unabhängigkeit strebt.
Ingrid: Das kann zu einem Teufelskreis führen, in dem der ängstliche Partner sich vernachlässigt fühlt und noch mehr klammert, was den vermeidenden Partner weiter in die Flucht treibt. Menschen in nervtötenden On-Off Beziehungen können ein Lied davon singen!
Johanna: Spannend wird’s ja, wenn zwei vermeidende Bindungstypen zusammenkommen, man könnte ja denken, das passt perfekt – schließlich suchen beide Unabhängigkeit und Freiheit. Aber oft fehlt es hier an emotionaler Tiefe und Nähe, da keiner von beiden dazu neigt, sich wirklich zu öffnen.
Ingrid: Aber Hopfen und Malz ist nie verloren! In beiden Konstellationen ist es eben hilfreich und wichtig, dass die Partner ihre Bindungsstile – und die des Partners – erkennen und aktiv daran arbeiten, ihre Kommunikation und ihre Umgangsweisen zu verbessern. Zum Beispiel könnte der vermeidende Typ lernen, sich ein wenig zu öffnen und kleine Schritte in Richtung mehr Nähe zu wagen.
Johanna: Ja, und der ängstliche Partner könnte daran arbeiten, seine Selbstsicherheit zu stärken und nicht zu sehr von der Bestätigung des anderen abhängig zu sein.
Ingrid: Oder man sucht sich von vornherein einen sicheren Bindungstyp. Darüber müssen wir auch noch reden!
Johanna: Die sicheren Bindungstypen sind die, die man quasi als Jackpot in Beziehungen betrachten kann. Sie bilden die goldene Mitte, denen es möglich ist, gesunde Beziehungen aufzubauen – zu allen drei Typen! Sie fühlen sich in Beziehungen wohl und können intime Bindungen ohne Angst vor Nähe oder zu viel Distanz eingehen.
Ingrid: Personen mit einem sicheren Bindungsstil können scheinbar mühelos vertrauensvolle und stabile Beziehungen zu ihren Partnern aufbauen. Sie verfügen über ein starkes Selbstbewusstsein und Selbstvertrauen, das ihnen hilft, sowohl Nähe als auch persönlichen Raum in Beziehungen zu schätzen. Sichere Bindungstypen neigen dazu, nach einem Streit schnell zur Normalität zurückzukehren. Sie tragen keinen ewigen Grant mit sich herum und lassen sich von Stolpersteinen im Weg nicht entmutigen. Klingt fast schon zu gut, um wahr zu sein, oder? Was der sichere Bindungsstil auch mitbringt, ist die Fähigkeit, offen in die Kommunikation gehen zu können, seien es Gefühle und Bedürfnisse bis hin zu Konflikten, die sie auf eine sehr konstruktive Weise lösen können.
Johanna: Der Schlüssel dieser Glückspilze liegt hier in der Kindheit. Personen mit einem sicheren Bindungsstil haben meist bedingungslose Liebe erfahren. Natürlich war nicht immer alles rosig und eitel Sonnenschein, denn sie durften Fehler machen, saßen vielleicht auch mal in der Bredouille und wussten trotzdem, dass sie auf die Unterstützung ihrer Eltern oder Bezugspersonen zählen können. Diese sichere Basis ermöglicht es ihnen, auch als Erwachsene gesunde und liebevolle Beziehungen zu führen.
Ingrid: Ey, die haben echt alles bekommen, ist ein wenig unfair! Aber es gibt gute Neuigkeiten für alle, denn wir alle können einen sicheren Bindungsstil entwickeln. So!
Johanna: Und dann ist es auch kein Untergang, wenn unpassende Bindungstypen in Beziehungen aufeinander treffen. Denn ein Zuckerschlecken ist das nicht gerade.
Ingrid: Ja. Besonders die Kombination aus ängstlichen und vermeidenden Bindungstypen kann für eine Achterbahnfahrt mit viel Drama sorgen. Eine On-Off Chose ist vorprogrammiert und einer der beiden wird immer unglücklich sein, weil sie in grundlegenden Dingen nicht kompatibel sind. Ängstliche Typen sehnen sich zum Beispiel oft nach einem sicheren Hafen inkl. Ehe, Kind und Kegel. Der vermeidende Typ zögert eher in Sachen Familiengründung. Das klingt nach einem Rezept für gesicherten Kummer, oder?
Johanna: Aber bevor wir die Flinte ins Korn werfen, lasst uns darüber sprechen, wie solche Beziehungen trotzdem funktionieren können. Denn: Glück und Liebe sind Übungssache!
Ingrid: Step one: Welcher Bindungstyp bin ich? Fangen wir damit an. Wie ticke ich in der Liebe? Was suche und brauche ich. Und darauf folgt: wie tickt mein Partner oder meine Partnerin, welcher Bindungstyp ist er oder sie?
Johanna: Oder wenn ich auf der Suche nach einer Partnerschaft bin: Was sind die Must Haves und Dealbreaker für mich und welcher Bindungstyp passt zu mir, basierend auf dem, was ich nun über mich selbst und meine Bedürfnisse gelernt habe. Ideal ist es einen Partner mit einem Beziehungsstil zu finden, der zu uns passt, jemand, der ähnliche Bedürfnisse hat wie wir selbst. Wenn du eine glückliche und gesunde Beziehung suchst, mach kein Geheimnis daraus, was du suchst und was dir gut tut. Und möchtest du, dass auch dein Partner*in glücklich ist? Dann frage die Person, was sie braucht. Wirklich Leute, es kann so einfach sein …
Ingrid: Und wenn du gerade datest und auf Partnersuche bist, finde möglichst früh heraus, wie die andere in Beziehungen tickt und was die Person sucht. Das ersparst dir vielleicht Liebeskummer, wenn du schon vor Beginn einer ernsthaften Beziehung herausfindest, ob eure Beziehungstypen langfristig kompatibel sind.
Johanna: Falls du in einer Beziehung steckst und dir gerade wie Schuppen von den Augen gefallen ist, dass ihr vom Bindungstyp her nicht optimal zusammen passt – kein Grund zur Panik! Das bedeutet einfach, dass ihr beide ein bisschen was zu tun habt!
Ingrid: Viele haben bestimmt schon einmal von diesem inneren Kind gehört, der Ausdruck geistert schon seit gefühlt einer Ewigkeit durch die Medien.
Johanna: Jetzt mal nur auf das Nötigste heruntergebrochen: Das Innere Kind ist dieser Teil von uns, der unsere frühesten Emotionen, Erinnerungen und Erfahrungen aus der Kindheit repräsentiert. Und das sich manchmal meldet.
Ingrid: Dieses innere Kind beeinflusst, wie wir als Erwachsene fühlen und reagieren – auch in unseren Beziehungen. Das innere Kind hat mit an unserem Beziehungsmuster gewerkelt und hält an diesen fest. Verstehen wir unser inneres Kind, können wir uns selbst besser verstehen und heilen. Und wenn wir dieses Innere Kind erkennen und verstehen, dass es manchmal eben die Kontrolle übernimmt – ob wir wollen oder nicht – können wir beginnen, bewusster auf unsere eigenen Verhaltensweisen und die unseres Partners zu reagieren.
Johanna: Die Arbeit ist hier nicht mit einmal Podcast hören getan. Das muss ich jetzt auch erwähnen. Aber man kann lernen, die eigene Dynamik zu verbessern. Es gibt unheimlich viel Literatur zu dem Thema – wobei die eine gute Anschrift natürlich auch ein Therapeut*in ist.
Ingrid: Und dann kommt unsere alte Leier, die wir in jeder Episode erwähnen. Alles steht und fällt mit der Kommunikation. Ihr beidle müsst lernen, offen und ehrlich über eure Bedürfnisse und Gefühle zu sprechen.
Johanna: Ja, und dazu gehört auch das Setzen von klaren Grenzen. Der ängstliche Partner muss lernen, nicht jede kleinste Distanzierung als Ablehnung oder nahende Trennung zu sehen, während der vermeidende Partner lernen sollte, gelegentlich aus seiner bequemen Komfortzone herauszukommen, die Mauern etwas einzureißen und Nähe zuzulassen.
Ingrid: Für beide Typen gilt, dass das bewusste Arbeiten an der eigenen Unsicherheit und den Verlustängsten. Das kann durch Therapie, Selbsthilfebücher oder auch durch unterstützende Gespräche im Freundeskreis erfolgen.
Johanna: Deine Vergangenheit kann dein Jetzt und deine Zukunft zwar beeinflussen, muss sie aber nicht diktieren. Und wir alle können wachsen. Und bevor wir zum Ende kommen, möchten wir euch daran erinnern, dass jede Beziehung einzigartig ist. Was für das eine Paar funktioniert, muss nicht unbedingt für ein anderes passen. Es geht darum, gemeinsam herauszufinden, was für euch beide funktioniert.
Johanna: Das war es auch schon wieder für diese Woche, ihr Lieben. Wie fandet ihr unsere heutige Folge über Bindungstypen? Hat sie euch neue Einsichten gebracht oder dazu inspiriert, eure eigenen Beziehungen oder Muster zu reflektieren?
Ingrid: Wenn euch diese Episode gefallen hat, könnt ihr unseren kleinen Dating-Podcast unterstützen. Und das ist Easy-Peasy, versprochen! Teilt diese Episode mit all euren Freunden oder auf euren sozialen Netzwerken. Das hilft uns, mehr Zuhörer zu erreichen und unsere Community zu vergrößern. Das verbreitet noch mehr Liebe und gute Vibes und das braucht unsere Mutter Erde momentan doch so dringend!
Johanna: Und wenn ihr schon dabei seid, hinterlasst uns doch eine Bewertung auf eurer bevorzugten Podcast-Plattform und abonniert eure Lieblings-Dating-Coaches aus Hamburg und Wien, um ja keine Episode zu verpassen.
Ingrid: Und vergesst nicht, uns eure Fragen, Kommentare, Gedanken und Geschichten zu schicken. Habt ihr Erfahrungen mit unterschiedlichen Bindungstypen gemacht? Erzählt uns davon! Habt ihr gute Dating Storys oder solche zum Haare sträuben? Wir sind ganz Ohr! Ihr erreicht uns via Instagram unter @moinwien_servushamburg oder per E-Mail an hallo@amorita.de.
Johanna: Bis nächste Woche dann! Passt auf euch auf und bleibt neugierig. Baba und viel Liebe!
Ingrid: Macht’s gut, bleibt gesund und liebt bewusst, Kinners! Tschüss und bis zum nächsten Mal!
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