Dating-Slang

In dieser Folge dreht sich alles um: “Dating Slang”. Von Ghosting über Love Bombing, Benching, Xting bis zum neuesten Trend – Orbiting. Hier kommen die wichtigsten Dating-Begriffe, die du kennen musst. #weneedtotalk

Diese Folge unseres Dating-Podcasts ‘Moin Wien – Servus Hamburg’ kannst du auf Spotify und Apple Podcasts hören so wie auf allen gängigen Podcast Plattformen.

Werbebanner für die neueste Dating-Podcast-Folge von Moin Wien - Servus Hamburg. Große rosa Buchstaben zeigen den Titel der Episode: Dating Slang, ein Wörterbuch. Daneben die lächelnden Hosts Johanna und Ingrid (rechts) und links eine Frau, die in einem Wörterbuch liest.
Swipe nach rechts für Sprachunterricht der anderen Art: In der neuesten Episode entziffern wir für euch den Dating-Slang – Worte, die du kennen musst.

Die Highlights dieser Folge sind:

  1. Breadcrumbing, Situationship und Gaslighting: Wir dechiffrieren die wichtigsten Begriffe aus dem aktuellen Dating Slang!
  2. Local Slang aus Wien: Was ist ein Gspusi, Pantscherl oder ein Lamour-Hatscher? Johanna klärt auf: Begriffe aus Wien, die echt leiwand sind.
  3. Local Slang aus Hamburg: Seute Deerns & Gurkengustav auf’n Kiez. Ingrid liefert einen sprachlichen Survival-Guide für St. Pauli, St. Pauli bei Nacht.

Also los geht’s. Diese Podcast-Folge über Dating Slang – Begriffe die ihr kennen müsst.

Bleibt stark und liebt mutig,

Eure Johanna & Ingrid ❤️

 


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Über diesen Dating-Podcast: 

“Moin Wien, Servus Hamburg” ist der ultimative Dating-Podcast, präsentiert von den Matchmakerinnen und Dating-Expertinnen Johanna aus Wien und Ingrid aus Hamburg. Wöchentlich plaudern Johanna und Ingrid mit ihrer supergut gelaunten Art in diesem Dating-Podcast über Ihre Arbeit als Matchmakerinnen ihrer Partnervermittlung mit Sitz in Hamburg und Wien und erzählen Geschichten aus dem Leben und von echten Dates. Denen, aus den große Love-Storys wurden bis hin zu katastrophalen Date-Fails. Geschichten aus dem Leben, die zum Nachdenken oder Schmunzeln anregen. Mit dabei: Spannende Gäste, Lovehacks, Datingstorys- und fails + Selbstliebe to go. Wie eine Eine wöchentliche Intensivkur für dein ♡.

Du möchtest (eine von) uns in in deinen Podcast einladen? Oder du hast Lust dich mit spannenden Themen und deiner Expertise in unseren Podcast einzubringen? Wir freuen uns. Schick uns eine Anfrage.


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Transkript

Ingrid: Moin Wien

Johanna: Servus Hamburg

Ingrid: Trommelwirbel –  uuund hier ist sie, die vierte Episode unseres Dating-Podcasts. Der heutige Titel lautet: “Dating Slang” und ist ein Leitfaden für moderne Dating-Begriffe. 

Johanna: Denn was ist eigentlich Ghosting oder Benching und was zum Teufel soll Zombieing sein? In unserer zweiten Episode “Modern Dating” ging es um die Vorteile und Tücken des modernen Datings und unser Dating-Lingo-Guide ist nun also eine kleine Zugabe in Sachen modernes Dating bzw. dem dazugehörigen Wortschatz. Denn für jedes Verhalten oder Phänomen beim Dating gibt es einen – oftmals englischen – Begriff, der dies genau beschreibt. 

Ingrid: Damit ihr also zukünftig nicht nur Bahnhof versteht, wenn jemand über sein oder ihr Dating-Leben resümiert, erklären wir hier die wichtigsten Dating-Begriffe, die du kennen musst, um die heutige Love-Language dechiffrieren zu können. Manchmal hat man ja glatt das Gefühl eine ganz andere Sprache zu sprechen. Los geht’s! #weneedtotalk

Johanna: Ich fang mal an: Breadcrumbing. Eine kurze Nachricht hier, ein Like da … Mann oder Frau wird mit minimalster Aufmerksamkeit warmgehalten. Man hat eigentlich so richtig Lust bzw. Hunger auf eine Beziehung, bekommt aber nur wortwörtlich ein paar Krümelchen hingeworfen. Die manipulativen Flirt-Krümel sind nix halbes und nix ganzes, wecken Hoffnung und liefern: Nix, NADA, Niente!. Außer Frust und Ärger ist beim Breadcrumber nichts zu holen.

Ingrid: Benching. Ist ziemlich ähnlich wie Breadcrumbing. Man sitzt frei übersetzt auf der Reserve- oder Ersatzbank und wird warmgehalten – zumindest bis was Besseres vorbeikommt. 

Johanna: Cyberflashing. Das kennen viele Damen: das gute alte nicht gewollte Dick-Pic, das auf dem Display eintrudelt. “Cyberflashing” bezieht sich auf eine unerwünschte, digitale Zusendung von sexuell expliziten Bildern oder Videos, insbesondere von Genitalien, ohne die Zustimmung des oder der Empfänger*in. Häufig geschieht Cyberflashing über Plattformen wie Messenger-Dienste, Social-Media-Apps oder auch E-Mail. Auf gut Deutsch also digitale sexuelle Belästigung

Ingrid: Cushioning. Mehrere Kontakte gleichzeitig warmhalten, um bei einer Abfuhr oder Trennung weich zu landen. Beim Betreiben von Cushioning hat man immer einen AirBag am Start.

Johanna: Catfishing. “Catfishing” ist ein Begriff aus der Online-Welt, der eine Täuschung beschreibt, bei der sich jemand in sozialen Medien, auf Dating-Plattformen oder in Chatrooms als eine andere Person ausgibt. Dies geschieht meist durch die Verwendung gefälschter Profile, die mit erfundenen Informationen und Bildern anderer Menschen erstellt werden. Das Ziel kann unterschiedlich sein: Catfishing ist zum Beispiel bei Love-Scammern sehr beliebt, um Geld zu erschleichen. Andere nutzen Catfishing, um jemanden zu täuschen oder zu verwirren. 

Ingrid: Flags! Damit meine ich Red Flags und Green Flags. Eine Red Flag – also eine rote Flagge – sind wie diese kleinen Warnschilder, die man auf einer Wanderung ignoriert und sich dann wundert, warum man im Sumpf feststeckt. Oft sieht man diese Flaggen auch am Strand, und sie signalisieren wenn das Schwimmen in dem Moment aufgrund der Strömung zu gefährlich ist. Wenn beim Dating kleine Warnzeichen für ein schlechtes Bauchgefühl sorgen, dann sind das Red Flags. Die metaphorische rote Flagge signalisiert, dass etwas mit der Person, der Situation oder der Beziehung nicht stimmt und dass Vorsicht geboten ist. Meist steuert die Beziehungs-Titanic auf einen Eisberg hinzu und wie das ausging, wissen wir ja.

Johanna: Green Flags hingegen sind positive Anzeichen oder Eigenschaften, die darauf hindeuten, dass eine Person potenziell ein guter oder eine gute Partner*in sein könnte. Im Gegensatz zu Red Flags, die Warnsignale sind, signalisieren Green Flags gesunde, respektvolle und wünschenswerte Verhaltensweisen in einer Beziehung. 

Ingrid: Für mich ist eine Green Flag zum Beispiel eine Katze! Ich habe noch nie einen Typen mit Katze kennengelernt, der ein Idiot war! *lachen* Im Ernst, Green Flags im Dating ist das Beste, was einem passieren kann. Und das krasse Gegenteil vom nächsten Begriff: Fuckboys! Bzw. Fuckgirls! Die berüchtigten Fuckboys. Charismatisch, charmant und oft unwiderstehlich – auf den ersten Blick. Sie sind die Casanovas der digitalen Ära, aber mit einem Haken: Echte Beziehungen sind nicht ihr Ding. Fuckboys und Fuckgirls sind Meister der süßen Worte und romantischen Gesten, aber leider oft nur bis zum nächsten Match. Tiefe emotionale Verbindungen oder Interesse an deinem Leben außerhalb des Flirts? Fehlanzeige. 

Johanna: Gaslighting, Gaslighting ist eine Form psychologischer Manipulation, bei der jemand versucht, eine andere Person dazu zu bringen, an der eigenen Wahrnehmung, dem Gedächtnis oder dem Verstand zu zweifeln. Stellt euch vor, jemand sagt euch, dass das, was ihr erlebt oder gesehen habt, nie passiert ist, oder dass das, was ihr fühlt, irrational oder falsch ist. Typische Sätze beim Gaslighting sind: Das habe ich nie so gesagt! Das bildest du dir nur ein. Verstehst du keinen Spaß mehr? Du bist doch total paranoid. 

Ingrid: Seinen Namen hat diese extreme Art der psychischen Gewalt übrigens aus dem Theaterstück „Gaslight“ von Patrick Hamilton und der Verfilmung mit Ingrid Bergman. Es beschrieb 1938 die Geschichte einer Frau, deren Mann ihre Wahrnehmung durch das Ein- oder Ausschalten verschiedener mit Gas betriebener Lichter manipulierte.

Johanna: Ghosting. Oder auch: Schlussmachen für Feiglinge! In unserem AMORITA-Blog findet ihr übrigens einen kompletten Blogbeitrag über das Thema Ghosting. Ghosting ist ein niedlicher, neumodischer Ausdruck für das Verschwinden ohne Ansage. Quasi: Ich gehe mal kurz Zigaretten holen. Eben noch chattete man fröhlich mit jemandem, man ging vielleicht auf Dates oder wähnte sich gar in einer liebenden Beziehung und von einen Moment auf den anderen ist Sendepause – ohne Vorwarnung. Eine ziemlich fiese Nummer.

Ingrid: Love Bombing, Zu viel, zu schnell. Love Bombing ist wie eine Überraschungsparty, die du nie wolltest. Love Bombing ist, wenn jemand zu Beginn einer Beziehung übermäßige Zuneigung, Aufmerksamkeit und Präsente schenkt. Ständige Komplimente, unzählige Nachrichten, Geschenke und überschwängliche Liebeserklärungen … Klingt erstmal toll, aber es gibt einen Haken, denn die Liebesbezeugungen sind bloß ein Köder, Love Bombing wird nämlich oft benutzt, um die Kontrolle in einer Beziehung zu übernehmen und die andere Person emotional abhängig zu machen. Das wiederum klingt nicht krass gut, oder?

Johanna: Infladating. Die Inflation macht vor nix halt, auch nicht vor dem Dating. Infladating umschreibt, wie man aufgrund der Inflation die Dating Kosten möglichst gering halten möchte. Also ein Spaziergang im Park oder ein Candlelight-Döner. Finde ich persönlich ganz gut

Ingrid: Klingt gar nicht so schlecht, finde ich. Ich habe noch eins: Kittenfishing, quasi die kleine Schwester des Catfishing. Hierbei verkauft man sich online aufregender und schöner, als man wirklich ist, z.B. durch getunte Fotos oder Übertreibungen. Wir reden hier nicht von komplett falschen Identitäten wie beim Catfishing, sondern von kleinen, subtilen – nun ja – ‘Verschönerungen’. Es wird also kräftig geschummelt, um sich in besseres Licht zu rücken und die Wahrheit kommt meist, beim ersten Treffen ans Licht. Oops!

Johanna: Narzisstisch, ah, das trügerische Gewässer des Narzissmus, benannt nach dem griechischen Mythos von Narziss, der sich in sein eigenes Spiegelbild verliebte. Echter Narzissmus ist jedoch mehr als nur Selbstverliebtheit; hierbei handelt es sich um toxische Persönlichkeitseigenschaften, die wirklich komplexe Formen annehmen kann. Meist zeigt ein Narziss Größenwahn oder ein ausgeprägtes Bedürfnis nach Großartigkeit und Bewunderung, extreme Kränkbarkeit und ein sehr ausgeprägter Mangel an Empathie. Anscheinend ist das vorhin erwähnte Love Bombing bei Narzissten besonders beliebt. Eine Bitte jedoch, und das gilt für einige Begriffe hier: nicht alles gleich pathologisieren. Nicht jeder Mensch, der narzisstische Verhaltensweisen zeigt, leidet gleich an einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung. Nicht jeder, der dir widerspricht, versucht dich zu gaslighten!

Ingrid:  Stimmt, heute wird das Etikett narzisstisch vorschnell und inflationär umher geschmissen, gefühlt bei jeder Red Flag. Die echte Persönlichkeitsstörung kann allerdings nur ein Facharzt oder Psychologe stellen. Und hier kommt schon der nächste Dating-Begriff: On-Ice. Man hört schon heraus, worum es sich hier dreht. Die Beziehung wurde auf Eis gelegt, eine kleine Beziehungspause eingelegt. Was dann öfter passiert erklärt Euch Johanna mit dem nächsten Begriff: 

Johanna: Nämlich Orbiting: Nein, das hat nichts mit Raumfahrt zu tun, außer man zählt das Kreisen um potentielle oder Ex-Partner*innen als Weltraummission. Wenn jemand die Kommunikation mit einer Person abgebrochen hat oder deutlich gemacht hat, dass er oder sie nicht an Dates oder einer Beziehung interessiert ist, aber dennoch nicht loslassen kann, dann nennt man dies “Orbiting”. Diese Personen ‘umkreisen’ euch wie ein Satellit. Sie mögen eure Posts auf Instagram, schauen sich eure Stories an, vielleicht tauchen sie sogar in euren LinkedIn-Updates auf… Ein Orbiter ist wie ein Satellit, der um die Erde kreist – er ist immer da, aber außerhalb der Reichweite. Was übrigens maximal verwirrend sein kann und man sich fragt: ‘Warum liket er meine Fotos, wenn er nicht mit mir reden will? Was bedeutet das?

Ingrid: Das bedeutet, dass du geerdet sein und ihn blockieren solltest. haha. Zum Orbiting passt übrigens der nächte Begriff: R-bombing, kurz für READ-BOMBING. R-Bombing ist ein modernes Dating-Phänomen. Ihr kennt das: Ihr sendet eine Nachricht, seht die ‘Gelesen’-Markierung – und dann? Eine Antwort? Fehlanzeige. Autsch. 

Johanna: Beim R-Bombing wird man weder geblockt noch gelöscht, sondern schlicht und einfach ignoriert, obwohl die Nachrichten offensichtlich gelesen wurden, wie bei den zwei Häkchen auf WhatsApp oder das blöde blaue Häkchen im Facebook Messenger. Vergessen zu antworten kann uns allen in der Hektik des Alltags passieren – ich bin schuldig im Sinne der Anklage – , wenn sich hier allerdings ein Muster zeigt, ist dies eine Red Flag.

So, next one. Ich hab noch eins: Netflix and Chill. Dass kann entweder ein gemütlicher Couchabend mit Chips und Streamingdienst sein, meist steht dies aber für ein reines Sexdate. 

Ingrid:O la la, und jetzt kommt der Content Ü18! Sexting! Sexting ist ein zusammengesetztes Wort aus Sex + Texting. Beim ‘Sexting’ werden erotische Nachrichten und Fotos digital ausgetauscht, quasi digitale Liebesbriefchen. Früher gab es Phone-Sex, heute Texting. Oder beides. Im Gegensatz zum oben genannten Cyberflashing ist Sexting meist einvernehmlich. So sollte es zumindest sein. 

Johanna: Weiter geht’s: Situationship. Eine Situationship ist so unklar wir das Schietwetter in Hamburg! haha

Ingrid: Haha, das nehme ich fast persönlich. Aber is, wie es is, Hamburg ist für alles berühmt, außer Sonnenschein.

Johanna: Also, die erwähnte Situationship ist eine Beziehung, die irgendwo zwischen ‘vielleicht’, ‘mal sehen’ und ‘es ist kompliziert’ herumdümpelt. Dieses komische Zwischending ist mehr als Freundschaft, aber weniger als eine Beziehung. Gefühlt ist dies eher eine Affäre. Man trifft sich regelmäßig über einen längeren Zeitraum, ist mehr als nur befreundet, aber offiziell zusammen ist man auch nicht. Beide Parteien kommunizieren nicht klar, was sie eigentlich sind. Hier müsste einfach mal Klartext geredet werden, aber meistens hat eine Person in der Beziehung Angst, etwas Falsches zu hören (Achso, ich dachte du suchst auch Freundschaft +) oder eben die andere Person zu verletzen. Eine Situationship kann maximal verwirrend sein und es fehlt die Beständigkeit und eine gewisse Basis, die eine feste Beziehung mit sich bringt. Ich hatte sowas mal über ein Jahr lang und es war extrem kräftezehrend. Würd ich nie wieder so zulassen

Ingrid: Soft-Launching. Der Begriff aus der Businesswelt hat nun auch Einzug ins Dating Dictionary gefunden. Ein Soft-Launch ist, wenn man eine neue Liebe diskret und augenscheinlich fast zufällig auf Social Media präsentiert. Mal ein Bildchen hier. Mal ein Tag da. 

In der Businesswelt sind Soft Launches quasi Probearbeitstage vor der Eröffnung eines neuen Geschäfts, um zu checken, ob alles ready to go ist. Im Dating wird die neue Liebschaft fast ähnlich nicht mit einem Paukenschlag präsentiert – falls die Beziehung doch noch in die Hose gehen sollte – sondern stattdessen werden subtil Bilder aus eurem Alltag gepostet, eine kleine Sneak Preview. Für eure Follower ist das dann wie ein Ratespiel: Daten die oder nicht?

Johanna: Stashing, ah, da denkt man vielleicht an Oma, die ihre hart erarbeitete Kohle unter der Matratze versteckt, im Dating ist Stashing aber eher uncool. Stashing heißt so viel wie bunkern oder verstecken und im Dating-Kontext heißt dies, dass jemand, den ihr datet, euch vor seinem sozialen Umfeld versteckt. Stashing ist wie eine Beziehung, die in einer parallelen Realität stattfindet. In eurem Universum seid ihr ein Paar, aber in der öffentlichen Welt? Unsichtbar. Und das Problem mit Stashing ist nicht nur, dass es sich heimlich anfühlt. Es lässt auch Fragen über die Ernsthaftigkeit und die Zukunft der Beziehung aufkommen. Ich muss dabei immer an diese Folge von Sex & the City denken, wo der eine Typ die Käseverkäuferin datet, sie aber immer nur dorthin ausführt wo er garantiert keinem Bekannten begegnet!

Ingrid: Meine letzte Erfahrung mit Stashing war, dass ich die andere war, weswegen er mich also versteckte. Er ließ sich tausend Ausreden einfallen, warum ich Freunde und Familie nicht kennenlernte, ließ Verabredungen mit dieser Last-Minute platzen. Also, Amigos und Amigas, Vorsicht beim Stashing, da ist meistens was im Busch.

Next one: Submarining. Submarining – der Begriff erinnert an U-Boote, die plötzlich aus der Tiefe auftauchen. In der Dating-Welt bedeutet dies, dass jemand ohne Vorwarnung aus deinem Leben verschwindet, alle Funkverbindungen kappt und dann dann genauso unerwartet wieder auftaucht, als wäre nix gewesen.

Johanna: Na servas, bin ich froh, verheiratet zu sein und diesen ganzen Scheiss nicht mitmachen zu müssen. Ich habe aber noch eins und diesmal was Gutes: Slow-Dating. Ahhhh, das mag ich und das ist ja auch das Prinzip von AMORITA. Im Zeitalter der Schnelllebigkeit und wisch-und-weg ist Slow Dating die Gegenbewegung, wie eine entspannende Pause. Statt sich durch eine Flut von Dates zu hetzen, geht es darum, sich Zeit zu nehmen und wirklich jemanden kennenzulernen. Es geht darum, die Person auf der anderen Seite des Tisches wirklich zu sehen – ihre Interessen, Werte, Träume und Macken – anstatt sich durch ein Drehbuch aus Standardfragen zu hetzen. Bei AMORITA glauben wir an Slow Dating, warum wir darauf setzen, dass wir unsere Singles auf maximal ein Date pro Monat schicken!

Ingrid: Next one: Slow Fade. Das ist, wenn jemand, den ihr datet, langsam aber sicher verschwindet. Nicht mit einem Knall, sondern eher wie eine Kerze, die langsam herunterbrennt. Oder wie Quiet-Quitting in der Arbeitswelt. In Sachen dating werden die Nachrichten weniger, die Treffen werden seltener, und die Ausreden häufen sich. ‘Ich bin gerade super beschäftigt’ oder ‘Ich habe so viel um die Ohren’, das sind klassische Slow-Fade-Techniken.

Johanna: Xting. Wir haben Euch ertappt! Exting bedeutet, dass man mit dem Ex schreibt, meist spät am Abend und nachdem man zu tief in eine Flasche Wein geschaut hat. Also die Nachrichten, die man am Folgetag böse bereut! Ex-ting kann eine harmlose Art sein, auf dem Laufenden oder in freundschaftlichem Kontakt zu bleiben. Aber es kann auch eine emotionale Achterbahnfahrt sein, besonders wenn alte Gefühle wieder hochkommen. 

Ingrid: Das waren die Highlights des allgemeinen Dating-Slangs, mich interessiert aber noch was ganz anderes, der lokale Slang. In Wien höre ich ja ab und an Begriffe, wo ich keinerlei Ahnung habe, was das nun eigentlich ist. Johanna, gibt’s denn eine Wiener Mundart in Sachen Liebe? Ganz spontan fällt mir ein: “A Spusi”, als ich das zum ersten Mal hörte, musste ich tatsächlich googeln. 

Johanna: Lach, also, das heißt eigentlich Gspusi, und das ist quasi eine Liebesbeziehung, der meist inoffiziellen Art. Also nicht ganz fest und nicht ganz ernst. Ähnlich wäre ein Pantscherl, wobei das Pantscherl meist noch inoffizieller und eher von kurzer Dauer ist! Ich muss dazu sagen, dass ich ja quasi keine echte Wienerin bin, also ich bin südlich von Wien, in Niederösterreich, geboren und aufgewachsen, ca 30 min entfernt, hab aber dann über 15 Jahre in Wien gelebt. Ich verwende also Wienerische und Süd-Niederösterreichische Begriffe, viele überschneiden sich sowieso. Was gibts noch. Habschi: Das wäre der Freund, im romantischen Sinne, während der Hawara der Freund im Sinne von Kumpel wäre. Wenn der Habschi dann fremdgehen, dann hat der dich “owe ghaut” also auf Hochdeutsch wäre das so viel wie “hinunter geworfen”. Das ist natürlich dann überhaupt ned leiwand. Wenn Du am Abend “auf Lepschi” bist, also unterwegs bist, und Du hast einen erfolgreichen Flirt, dann hast einen Aufriss gemacht. Aber Vorsicht: Je nach Kontext kann Aufriss machen auch bedeuten, dass man sich übertrieben aufregt! Ein Bahö sozusagen! ein romantisches Engtanzlied wäre der sogenannte Lamour-Hatscher

War der Aufriss also erfolgreich dann kanns natürlich sein, dass man in der Hapfn landet, also im Bett, und da gibt es dann sehr viele Begriffe für Koitus, manche treiben mir ehrlichgesagt die Schamesröte ins gesicht und ich würde sie nie verwenden. Das Harmloseste wäre wohl: schnackseln. Und zu guter letzt noch ein sehr grauslicher Begriff, der sogenannte Tschurifetzn, das wäre ein Tuch, mit dem man sich nach dem schnackseln die Geschlechtsorgane reinigt. Gottseidank gibts es ja heute Kleenex Boxen. Aber wer mehr über den Tschurifetzen wissen will, dem lege ich den großen österreichischen Musiker Georg Danzer ans Herz! … wie sieht’s denn mit Hamburg aus, Ingrid? Ihr habt ja mit der Reeperbahn ein ziemlich berühmtes Nachtleben, da muss es doch auch einiges im Hamburger Dating-Lexikon geben, oder?

Ingrid: Jo. Wir gehen ja gar nicht auf die Reeperbahn, wir gehen auf’n Kiez, also die Gegend rund um die Reeperbahn und St. Pauli. Und da gibt’s ne Menge seute Deerns und ganz snieke Jungs, die man ankieken kann. Seute Deern auf Plattdüddsch – also Plattdeutsch – heißt Süßes Mädchen. Und wenn wir ankieken sagen, meinen wir jemanden anschauen. Und dann kann man sich bei ner Buddel – also einer Flasche – Astra oder Alsterwasser klönen oder schnacken (also reden). Ein Alsterwasser – angelehnt an unsere Alster – ist ein Gemisch aus Bier und Brause. Danach kann man leicht angetüdert – also betrunken – sein. 

In Wien muss ich übrigens immer lachen. Es gibt an der Gumpi, also der Gumpendorfer Straße, eine Bar die heißt Puff. Das ist bei uns in Hamburg was ganz anderes, nämlich ein Bordell. Davon gibt’s bei uns ja ne Menge.

Johanna: Das ist auch bei uns in Österreich ein Bordell, das Lokal war nämlich früher mal tatsächglich ein Laufhaus!

Ingrid: Die Reeperbahn hat ansonsten ihre ganz eigene Sprache: ackern heißt anschaffen gehen, sich also prostituieren. Amateurnutte ist ein despektierlicher Begriff für eine Hausfrau, die nebenher als Sex-Workerin arbeitet. Früher nannte man die in Hambuich übrigens Bordschwalben, die gingen auf den sogenannten Strich. Dann gibt’s die Koberer, die Leute anschnacken, um sie in Lokale zu ködern, eine Kunst für sich. Auch Sex-Workerinnen können kobern, also Kunden aufreißen. Hauptsache man macht bei denen keine Blockschulden – zahlt also im Bordell nicht (auch löhnen genannt), dann gibt’s nämlich Bambule = Streit. Meist mit dem Gurkengustav oder Lude, wie Zuhälter auch genannt werden. Da wirst du im schlimmsten fall weggefiedelt, also umgebracht. Oder auch die Schmiere = die Polizei wird gerufen. Also lieber die Pinunsen – also das Geld – mitnehmen. Ansonsten kennt natürlich jeder die Lümmeltüte = Kondom. Bock haben, auf etwas Lust haben, etwas mögen. Ein Frikadellen-Puff hingegen ist ein Imbiss. So. aber nu is daddeldu, jetzt ist genug.