Verlustangst
Verlustangst und Trennungsangst verstehen
Ursachen, Symptome und Tipps bei Verlustangst
Verlustangst und Trennungsangst – ein unerwünschtes Doppelpack, das sich manchmal in eine Beziehung einschleicht und den Haussegen in Schieflage bringt. Lasst uns also Verlustangst genauer erforschen. Was ist Verlustangst, wie entsteht sie und wie bekommen wir diese Angst wieder in den Griff? Begleite uns in die Welt der Verlust- und Trennungsangst und finde heraus, wie man das Leben (und die Liebe) wieder in vollen Zügen genießt – ohne ständig das Worst-Case-Szenario im Kopf zu haben.
In diesem Artikel erfährst du was die Anzeichen und Ursachen von Verlustangst und Trennungsangst sind:
- Verlustangst und Trennungsangst: Was ist Verlustangst?
- Ursachen erkennen: Woher kommt Verlustangst und was sind ihre Ursachen?
- Tipps uns Tricks: Welche Bewältigungsstrategien gibt es gegen Verlustangst? Wir klären auf.
- Verlustangst in einer Beziehung:Die Bedeutung von professioneller Hilfe
- Wann sollte man professionelle Hilfe suchen:Wann Verlustangst gefährlich wird.
Inhaltsangabe
Was ist Verlustangst? Und wie entsteht sie?
Verlustangst, was ist das? Kurz gefasst: Verlustangst ist eine intensive Furcht, jemanden zu verlieren, der uns am Herzen liegt. Diese Angst des Verlassenwerdens kommt in partnerschaftlichen Beziehungen vor, allerdings auch in Familienbeziehungen und Freundschaften. Verlust- oder Verlassensängste manifestieren sich als Sorge, dass unsere Liebsten uns verlassen könnten, sei es durch Trennung, Ablehnung oder sogar durch den Tod. Ob ganz frisch verliebt oder seit vielen Jahren in einer Partnerschaft, Verlustängste können uns ein ganzes Leben lang begleiten oder auch nur phasenweise auftauchen.
Das Problem ist, dass mit der Verlustangst auch weitreichende Probleme in die Partnerschaft einziehen können, wenn du diese nicht in den Griff bekommst. Doch der erste Schritt ist geschafft: du hast zu unserem Blogartikel über Verlustangst gefunden.
Lass uns beleuchten, wie Verlust- und Trennungsängste sich zeigen. Die Symptome von Verlustangst sind so vielfältig wie wir Menschen es sind. Typische Verhaltensweisen sind:
- Ein ständiges Zweifeln an der Beständigkeit der Partnerliebe und ein intensives Bedürfnis nach Bestätigung.
- Eine permanente Furcht, Fehler zu begehen oder bereits begangen zu haben.
- Schwierigkeiten, klare Grenzen zu ziehen, oft verbunden mit einer emotionalen Abhängigkeit, die dazu führt, zu viel zu tolerieren und sich zu viel gefallen zu lassen.
- Ein grundsätzlich niedriges Selbstwertgefühl.
- Schnell aufkeimende Eifersucht, begleitet von Misstrauen, Kontrollzwängen und Schuldgefühlen.
- Eine übermäßige Investition in Beziehungen, die manchmal auf Kosten des eigenen Selbst geht.
- Ausharren in toxischen Beziehungen oder kräftezehrende On-Off-Beziehungen, obwohl diese dem Verlustängstler nicht gut tun
Einige Verlustängstler klammern sich verstärkt an ihren Partner, andere wiederum ziehen sich zurück, aus Angst, ihr Herz aufs Spiel zu setzen und verletzt zu werden. Eine gewisse Besorgnis um geliebte Menschen ist vollkommen normal und ein Zeichen von Liebe und Verbundenheit. Wenn jedoch die Angst vor Verlust oder Trennung das Leben und Wohlbefinden über Gebühr beeinträchtigt und sogar in gut laufenden Beziehungen Unsicherheit, Sorgen und Zweifel aufkommen lässt, spricht man von einer ausgeprägten Verlustangst. Diese ist gekennzeichnet durch anhaltende Unsicherheit und ein stetes Hinterfragen der Beziehung, was selbst dann auftritt, wenn die Beziehung eigentlich prima läuft. Diese Art der Verlustangst führt oft zu einem Teufelskreis aus Angst, Kontrollverhalten und letztendlich Konflikten, die die befürchtete Trennung paradoxerweise näherbringen können. Angst ist ein starkes Emotionsfeld, das Verständnis und Geduld erfordert, denn solange man Angst verdrängt, leugnet oder ignoriert, wird diese stets die Oberhand behalten und kann im schlimmsten Fall zu noch mehr Ängsten führen.
Hier aber die gute Nachricht: mit dem richtigen Verständnis und den richtigen Werkzeugen kann man lernen, Verlustangst und Trennungsangst zu überwinden und in eine erfüllte und liebevolle Partnerschaft zurückzufinden.
Ursachen von Verlustangst erklärt
Um eine Verlustangst überwinden zu können, müssen wir verstehen, wo diese ihren Ursprung hat. Die Wurzeln dieser tiefgreifenden Phobie sind liegen oftmals in unserer Kindheit und den Erfahrungen junger Jahre als auch in unseren vergangenen Beziehungen. Doch wie genau entstehen diese Ängste, und welche Rolle spielen dabei unsere Bindungsstile? Schauen wir uns die Ursachen von Verlustangst genauer an.
- Frühe Erfahrungen und Bindung
Schon in unseren ersten Lebensjahren beginnen wir, Bindungen zu unseren Bezugspersonen zu knüpfen, meist unsere Eltern. Diese ersten Beziehungen prägen unseren Bindungsstil – unsere Art, in Beziehungen zu interagieren, Nähe zu empfangen und zu geben. Sicher gebundene Kinder, die erfahren haben, dass ihre Bezugspersonen verlässlich und einfühlsam auf ihre Bedürfnisse eingehen, entwickeln ein grundlegendes Vertrauen in andere Menschen und sich selbst. Im Gegensatz dazu können Kinder, deren Bedürfnisse nach Nähe und Schutz nicht konsistent erfüllt wurden, einen unsicheren Bindungsstil entwickeln, der im späteren Erwachsenenalter zu Verlustängsten führen kann.
- Psychologische Hintergründe
Neben den frühen Bindungserfahrungen tragen auch andere psychologische Faktoren zur Entstehung von Verlustangst bei. Dazu gehören beispielsweise traumatische Erlebnisse, wie der Verlust oder Tod einer nahestehenden Person oder tiefgreifende Enttäuschungen in zwischenmenschlichen Beziehungen, zum Beispiel nach einer schwierigen Trennung oder Scheidung. Diese negativen Beziehungserfahrungen können das Gefühl verstärken, in einer neuen Beziehungen nicht sicher vor einem erneuten Herzschmerz zu sein.
- Die Rolle der Selbstwahrnehmung
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist das Selbstbild und das damit verbundene Selbstwertgefühl. Menschen mit niedrigem Selbstwert tendieren dazu, ihre eigenen Bedürfnisse und Wünsche in Beziehungen zurückzustellen, aus Angst, nicht genug zu sein oder abgelehnt zu werden. Diese Unsicherheit kann Verlustängste weiter befeuern und zu einem Muster von abhängigem oder klammerndem Verhalten führen.
Verlustangst ist somit nicht einfach nur eine isolierte Emotion, sondern das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels von frühen Bindungserfahrungen, psychologischen Faktoren und der eigenen Selbstwahrnehmung. Indem wir diese Ursachen verstehen, können wir beginnen, die Angst zu entmachten und Schritte in Richtung Sicherheit und Vertrauen in unseren Beziehungen zu wagen.
Verlustängste in der Beziehung: Was die Angst zerstören kann
Wenn Verlustangst sich in eine Beziehung drängt, kann der Haussegen schnell in Schieflage geraten und das Fundament einer Partnerschaft kommt ins Wackeln. Dies sind spezifische Auswirkungen und Muster, die bei Verlustangst häufig in einer Beziehung zu beobachten sind:
- Eifersucht und Kontrollzwang der Selbstwahrnehmung
Ein häufiges Symptom der Verlustangst in Partnerschaften ist die Eifersucht. Sie kann aus der Furcht entspringen, der Partner könnte emotional oder physisch abtrünnig werden. Diese Eifersucht mündet nicht selten in einem Kontrollzwang, bei dem der verlustängstliche Partner versucht, alle Aspekte des Lebens des anderen zu überwachen – von den sozialen Medien bis hin zu persönlichen Interaktionen. Solch übergriffiges Verhalten ist meist ein Versuch, die eigene Angst zu lindern, führt jedoch oft zu Konflikten und kann das Vertrauen in der Beziehung untergraben.
- Klammern und Abhängigkeit
Ein weiteres typisches Verhaltensmuster ist das Klammern. Personen mit ausgeprägter Verlustangst neigen dazu, sich emotional stark an ihren Partner zu binden und große Schwierigkeiten damit zu haben, ihm Freiräume zu gewähren. Diese Abhängigkeit kann den Partner unter Druck setzen und das Bedürfnis nach Distanz und Eigenständigkeit einschränken, was wiederum die Beziehungsqualität stark beeinträchtigen kann.
- Unsicherheit und ständige Bestätigungssuche
Die ständige Sorge, nicht genug zu sein oder vom Partner nicht (mehr) ausreichend geliebt zu werden, führt dazu, dass verlustängstliche Menschen permanent nach Bestätigung suchen. Dieses Bedürfnis nach Versicherung kann für den Partner anstrengend sein und die Beziehung auf eine harte Probe stellen, da es nahezu unmöglich ist, die tief liegende Unsicherheit des anderen dauerhaft zu besänftigen.
Strategien für eine Bewältigung von Verlustangst
Verlustangst in einer Beziehung kann auf Dauer belastend für die Partnerschaft sein, besonders wenn diese sich auf den gemeinsamen Alltag und die Beziehung auswirkt. Zu starkes Klammern, fehlendes Vertrauen, übertriebene Sorge und Stress als auch ständiges Kontrollieren oder auch Einschränken des Partners bringen den Haussegen in Gefahr.
Daher haben wir bewährte Bewältigungsstrategien und wichtige Beziehungstipps zusammengestellt, damit du deine Ängste endlich los wirst.
- Frühe Das A&O: Aufbau von Vertrauen
Offene Kommunikation: Regelmäßige Gespräche – und zwar offen und ehrlich – über Gefühle, Ängste und Bedürfnisse fördern Verständnis sowie Vertrauen zwischen euch beiden.
Gegenseitige Bestätigung: Sich gegenseitig zu versichern, dass die Beziehung geschätzt und der Partner geliebt wird, kann helfen, deine Verlustängste zu mildern.
- Frühe Persönliche Entwicklung
Selbstwert stärken: Arbeite an deinem Selbstbewusstsein durch Selbstfürsorge, positive Affirmationen und Aktivitäten, die dir ein Gefühl von Erfüllung und Selbstständigkeit schenken.
Unabhängige Interessen und Hobbys: Gehe eigenen Hobbys und Interessen außerhalb der Beziehung nach, um deine Unabhängigkeit zu stärken und dein Glück nicht ausschließlich von deinem Partner abhängig zu machen.
Bleibe dir treu: Wichtig ist, sich in einer Partnerschaft auch selbst treu zu bleiben und auf deine Bedürfnisse und deinen Selbstwert zu achten.
- Frühe Umgang mit Ängsten und Eifersucht
Kopfkino abschalten: Bemühe dich, deine Ängste kritisch zu reflektieren und zu hinterfragen. Ist diese Angst und Sorge rational oder finden diese nur in meinem Kopf statt? Fragen, wie “Bin ich in der Vergangenheit betrogen worden, oder gibt es konkrete Anhaltspunkte, dass mein Partner unehrlich zu mir war?” können unterstützend wirken.
Reflexion eigener Gefühle: Hinterfrage, ist diese Eifersucht, die du gerade fühlst. tatsächlich begründet ist oder resultiert sie aus eigenen Unsicherheiten?
Klare Grenzen setzen: Butter bei die Fische, kommuniziere offen, welche Verhaltensweisen dich verletzen oder ängstigen, und setze gemeinsam mit deinem Partner Grenzen, die für beide akzeptabel sind.
- Frühe Akzeptanz und Loslassen
Unsicherheiten akzeptieren: Lerne, mit Unsicherheiten umzugehen und zu akzeptieren, dass in jeder Beziehung ein gewisses Maß an Unvorhersehbarkeit besteht. So ist das Leben!
Kontrollzwang ablegen: Versuche, den Wunsch nach Kontrolle zu in den Griff zu bekommen, und vertraue darauf, dass eine auf Liebe und Respekt basierende Beziehung nur ohne ständige Überwachung und Eifersucht bestehen kann.
- Wenn es an der Zeit ist professionelle Unterstützung zu suche
Therapie oder Beratung: In manchen Fällen kann es hilfreich sein, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, um tief verwurzelte Ängste aufzuarbeiten und effektive Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
- Zeit als Paar
Paaraktivitäten: Gemeinsame Erlebnisse und Aktivitäten stärken die Beziehung und bringen euch als Paar näher zusammen.
Unterstützungssystem aufbauen: It takes a village! Ein stabiles Netzwerk aus Freunden und Familie bietet zusätzliche emotionale Unterstützung und Sicherheit.
Die Bewältigung von Verlustangst ist ein Prozess, der Geduld, Verständnis und die Bereitschaft erfordert, an sich selbst und der Beziehung zu arbeiten. Durch die Anwendung dieser Strategien könnt ihr gemeinsam einen Weg finden, der euch erlaubt, eure Verbindung zu vertiefen und eine zufriedenstellende, liebevolle Partnerschaft zu führen.
Fazit
Wir hoffen, unser kleiner Exkurs in die Welt der Verlustangst hat ein wenig Licht ins Dunkel gebracht. Verlustangst ist wie ein ungezähmtes Tierchen in uns, das manchmal aus Angst vor dem Alleinsein die wildesten Kapriolen schlägt. Doch mit der richtigen Mischung aus Selbstliebe, Vertrauen und ein paar cleveren Tricks im Umgang mit unseren Ängsten können wir dieses Tierchen zähmen.
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